Strategische Projekte: Lageverbund Schweiz

Zur Bewältigung einer Katastrophe ist ein einheitliches, aktuelles Lagebild von zentraler Bedeutung. Bei Ereignissen, die den Rahmen eines einzelnen Kantons sprengen, ist der lagerelevante Informationsaustausch heute schwierig, da zahlreiche Akteure mit verschiedenen Methoden und Begrifflichkeiten arbeiten.

Das Projekt Lageverbund Schweiz will mittels Vernetzung und Harmonisierung bestehende Lagesysteme zu einem gesamtschweizerischen Lageverbund weiterentwickeln. Dabei soll den Akteuren der Austausch von und der Zugang zu relevanten Informationen erleichtert werden.

Der Verbund der verschiedenen Partner soll insbesondere mit folgenden Instrumenten und Massnahmen gestärkt werden:

  • Datenaustauschstandard: ein gemeinsamer Datenaustauschstandard regelt das Format in dem lagerelevante Informationen zwischen den Akteuren ausgetauscht werden. Damit wird der automatisierte Import und Export von Informationen möglich.
  • Harmonisierung: die Harmonisierung von lagerelevanten Begriffen und Methoden zur Lagebeurteilung ist die Basis eines Lageverbunds.
  • Schnittstellen: Schnittstellen „übersetzen“ Daten von der Sprache des bestehenden Lagesystems eines Partners in das standardisierte Format des Lageverbunds.

Das Zusammenführen verschiedener Teillagen (z.B. polizeiliche Sicherheitslage, Naturgefahren) in einen einzigen Lageverbund kann u.a. mit folgenden Hilfsmitteln erreicht werden:

  • Automatische Datenauswertung: die Möglichkeit der automatisierten Datenanalyse mittels Filterung, Priorisierung, Zusammenfassung und Ordnung soll geprüft werden.
  • State-of-the-art-Funktionalitäten: Den Nutzern sollen moderne Darstellungs- und Auswertefunktionen angeboten werden (z.B. Prognosen, Verhaltensnormen, Handlungsspielräume).

Das Projekt Lageverbund Schweiz wird unter der Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) in enger Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Verantwortlichen für Militär, Bevölkerungsschutz und Zivilschutz (KVMBZ), der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS) und der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) sowie zahlreichen weiteren Partnern von Bund und Kantonen durchgeführt. Auch die Einbindung der Regierungskonferenzen RK MZF und KKJPD ist über die Fachkonferenzen gewährleistet.

Der Projektinitialisierungsauftrag liegt seit dem 16. September 2015 vor. Die Initialisierungsphase des Projekts beginnt Anfang 2016 und soll Ende Dezember 2016 abgeschlossen werden. Die dann vorliegenden Dokumente beschreiben insbesondere Inhalte und Aufwand der Projektrealisierung. Auf dieser Grundlage können die Ressourcen beantragt werden.